"Bauernforschung" in Sachsen

vnagel2004

Moderation
Auf 2 Standardpublikationen zur "Bauernforschung" in Sachsen sei an dieser Stelle hingewiesen.

Autor in beiden Fällen: Professor Arno Lange (1885 - 1966) ---- https://de.wikipedia.org/wiki/Arno_Lange

Besitz-, Berufs- und Amtsbezeichnungen sächsischer Bauern, Dresden 1936, Mitteilungen des Roland, Heft 6, S. 83-86
Zur Technik der Bauernforschung, Dresden 1933, Mitteilungen des Roland, Heft11/12, S. 27-29

[Zitat aus dem erstgenannten Aufsatz - Anfang]
....Zunächst aber interessieren uns die mit dem eigentlichen Beruf und dem Besitz des Bauern
zusammenhängenden Begriffe. - Der heutige [1936] "Bauer" oder "Erbhofbauer" war bis zur kurzem
"Gutsbesitzer" und tritt uns in älterer Zeit bis etwa um 1840 in unserem Gebiete [Sachsen] hauptsächlich
als "Pferdner" oder "Gärtner" entgegen. Wenn man sich, wie es gewöhnlich geschieht, unter
einem "Pferdner" den Inhaber eines größeren mit Pferden bewirtschafteten und unter einem
"Gärtner" den eines kleineren, ohne Pferde arbeitenden Gutes vorstellt, so stimmt diese
Vorstellung mit den tatsächlichen Verhältnissen nur ganz roh überein....
....
Die Akten lehren klar und eindeutig: mit der Gutsgröße und Pferdehaltung hat die Unterscheidung
der Begriffe "Pferdner" und "Gärtner" an sich gar nichts zu tun. Sie beziehen sich nur auf
Fronleistungen. Der Pferdner hatte die Verpflichtung, seinem Lehnsherrn oder dem Amte
Pferdespannfuhren zu leisten, der Gärtner fronte "nur mit der Hand", auch dann, wenn er, was
häufig der Fall war, Pferde hielt.....
[Zitat Ende]
 
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