Allgemeine Hilfsmittel zum Lesen alter Handschriften?

Guten Abend! Ganz allgemeine Frage: Gibt es irgendwelche Hilfsmittel/Handbücher, die einem das Lesen der alten Handschriften erleichtern? Altdeutsches Alphabet ist schnell gegoogelt und heruntergeladen. Aber dann...? Was machen denn die Studenten an den Unis, wenn die z.B. Akten zu Hexenprozessen durcharbeiten müssen? Vielen Dank und Freundliche Grüße, Martin
 
Es gibt sicher jede Menge Literatur zur Kurrentschrift und anderen alten Schriften. Mir haben vor allem zwei Bücher von Paul Arnold Grun weiter geholfen. Die sind zwar schon in den 30er-Jahren erschienen, aber immer noch (als Neuauflage) erhältlich.

Paul Arnold Grun: Leseschlüssel zu unserer alten Schrift (Grundriß der Gealogie Band 5), C.A. Starke Verlag, Limburg, ISBN 3-7980-0359-0

Paul Arnold Grun: Schlüssel zu alten und neuen Abkürzungen (Grundriß der Genealogie Band 6), C.A. Starke Verlag, Limburg, ISBN 3-7980-0357-2


Dazu noch von Fritz Verdenhalven: Alte Meß- und Währungssysteme aus dem deutschen Sparchgebiet, Verlag Degener & Co., Insingen, ISBN 978-3-7686-1036-0

Letzteres befasst sich weniger mit der Schrift, sondern mit den verschiedenen Währungen und Maßsystemen in den letzten Jahrhunderten. Entsprechende Abkürzungen und Zeichen werden natürlich ebefalls aufgeführt.
 
Guten Abend.

Zu Ihrer Frage, "was Studenten an den Unis machen".... (auch wenn es "abgedroschen" erscheinen mag): üben, üben, üben,.... lesen, lesen, lesen - Paläographie Kurse belegen und sich mit historischen Handschriften, von denen die hier in vielen Kirchenbüchern anzutreffende Kurrentschrift sicherlich zu den "leichten" zählt, im Detail befassen - insbesondere auch im geschichtlichen Kontext.

Einen sehr kurzen Eindruck über Paläographie als historische Hilfswissenschaft könnten Sie z.B. auf den folgenden zwei Websites gewinnen



Eine schöne Kurzzusammenfassung der zu unterscheidenden Historischen Hilfswissenschaften finden Sie hier:


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Aber wie auch immer man es dreht oder wendet, der einzige Schlüssel zum Erfolg ist langfristig und nachhaltig angelegtes Lesen / Üben.
Tja, und dann ist natürlich jede Handschrift individuell - ein Umstand, den es immer wieder zu berücksichtigen gilt.

(Alte Handschriften lesen und verstehen, kann man dabei z.B. mit dem Beherrschen von Fremdsprachen vergleichen - heißt: wenn man dieselben eine Weile nicht liest/spricht, braucht es auch wieder etwas Zeit, um wieder fließend zu werden.)

Jede Lesehilfe, die man in diesem Prozess erhält, sollte man immer(!) als Hilfe zur Selbsthilfe betrachten - sprich: dieselbe als Muster zur Hand nehmen, wenn man sich mit dem nächsten Text befaßt.

Wer Lesehilfen "nur konsumiert", möglichst schnell zum nächsten Text geht, diesen nach "bestem Wissen" mal eben herunterschreibt und im Prinzip die gleichen Fragen wieder stellt, lernt langfristig gar nichts.

Mit bestem Gruß
Vera
 
Hallo,
ich habe mir auch Bücher gekauft und oft und viel geraten. Was könnte es sein.
Hier bei Archion habe ich es am besten gelernt!
Texte selber lesen und mit dem was gute Leser lesen vergleichen.
Dabei bleiben um es nicht zu verlernen, wenn die KB noch nicht kommen auf die man wartet.
Und weiter mit machen um etwas besser zu werden.
Die Diskussion und Kritik nicht scheuen.

Gruß Rainer
 
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