Der Urknall der Mobilität

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Karl Drais

Karl Drais wurde am 29. April 1785 in Karlsruhe als Freiherr Drais von Sauerbronn geboren. Unter seinen vielen Taufpaten war auch der amtierende Markgraf von Baden, Carl Friedrich. Drais studierte zeitweise an der Universität Heidelberg Baukunst, Landwirtschaft und Physik. Er durchlief die Forstlaufbahn und wurde 1810 zum Forstmeister ernannt, hatte aber kein Forstamt und wurde vom Dienst befreit, um sich um seine Erfindungen kümmern zu können. Acht Jahre später wurde er zum Professor für Mechanik ernannt. Sein Erfindergeist befasste sich neben der Laufmaschine mit Dingen wie Schnellschreibmaschine, Wagen ohne Pferde, Holzsparherd oder Maschine zur Aufzeichnung der auf dem Klavier gespielten Noten. Ab 1822 lebt er fünf Jahre in Brasilien. Während der Revolution von 1848/49 war Drais Mitglied der Bürgerwehr und legte seinen Adelstitel ab.

Die Hungerjahre 1816/17 hatten die Futterpreise in die Höhe schnellen lassen, eine Mobilität ohne Pferd, wie sie die Laufmaschine von Drais versprach, stieß auf großes Interesse. Vor 200 Jahren unternahm er deshalb eine sieben Kilometer lange Fahrt von seinem Wohnhaus in Mannheim aus und wieder zurück. Er schaffte dies mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 15 km/h und war damit schneller als die Postkutsche. Um die Leistungsfähigkeit der Erfindung zu beweisen, führten 1818 Fahrten von Mannheim nach Paris. Das Interesse am Laufrad war zunächst groß, es gab auch schnell Nachbauten. Ein dauerhafter Erfolg blieb ihm aber verwehrt. Die Erfindung der Laufmaschine wird oft als „Urknall der pferdelosen Mobilität“ bezeichnet. Es war jedoch ein Knall, der erst einmal schnell wieder verpufft ist. Das Wetter und die Ernten wurden wieder besser und man setzte weiter auf das gewohnte Pferd als Transportmittel. Den Siegeszug seiner Erfindung, wie sie mit dem Fahrrad weiterentwickelt wurde, erlebte Drais leider nicht mehr. Er starb am 10. Dezember 1851 in Karlsruhe.