Brandenburg oder Mecklenburg?

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Familiengeschichte meines Mannes führt mich jetzt in Regionen, in denen ich mich überhaupt nicht auskenne (Hannoversches Wendland, südliches Mecklenburg, Prignitz). Für die Geographie hilft eine Landkarte oder hinfahren ... aber weiterführende Nachschlagewerke zur Familienforschung habe ich noch nicht ausfindig gemacht. Man verzeihe mir meine Unwissenheit ... sonst tummele ich mich fast ausschließlich in Franken!

Um 1750 dürfte eine Vorfahrin meines Mannes, Dorothea Maria (oder Maria Dorothea) Riegel, in Deibow "im Brandenburgischen" geboren worden sein; 1777 heiratet sie in Dömitz den Schulmeister Jacob Heinrich Olaffson (Schreibweisen differieren gewaltig: Olofsohn, Olofson etc.).

Das GenWiki des Vereins für Computergenealogie habe ich befragt, auch die Brandenburg-Datenbank https://db-brandenburg.de und die Seiten des "Adler", bin aber nicht wirklich schlauer geworden.

Es geht also um den Ort Deibow in der westlichen Prignitz, der heute (politisch) in Mecklenburg-Vorpommern liegt (Gemeinde Milow, Landkreis Ludwigslust-Parchim), haarscharf nördlich der Landesgrenze zu Brandenburg. Im 18. Jahrhundert war die Region brandenburgisch.
Sowohl in Deibow selbst als auch in Milow gibt es Kirchen, das hat Wikipedia verraten.
Wo aber muß ich nun nach den Kirchenbüchern fahnden? Bei Archion habe ich weder Milow noch Deibow finden können. Und gibt es für Brandenburg und Mecklenburg Nachschlagewerke, wo man die Pfarreizugehörigkeit nachsehen kann?

Wie immer dankbar für jeden Hinweis -
Susanne
 
Irgend wann einmal hier. Kann aber noch Jahre dauern.

Deibow gehört zur evangel. Kirche Pröttlin, Kirchenkreis Perleberg-Wittenberge.
Hat eigene KB ab 1863 (die gehen nicht online da sie bis in die Sperrzeit reichen.
Ab 1810 wäre in Pröttlin zu finden.
Wo man davor suchen müßte sagen mir aber alle Verzeichnisse nicht.

Da es zum Amtsgericht Bochin gehörte und dort auch das Standesamt ist, könnte man es in deren KB versuchen. Die gibt es am 1681.

Allerdings eben noch nicht online sondern nur als Verfilmung im ELAB Berlin.
 
Vielen herzlichen Dank, Martina!

Mit dem Stichwort "Pröttlin" bin ich nun nochmal auf die Suche gegangen und fand hier https://www.kirchenkreis-prignitz.de/ahnenforschung.html folgendes:

"Kirchenbücher des Alt-Kirchenkreises Perleberg-Wittenberge

Fast alle Kirchenbücher des Kirchenbuchbestandes des ehemaligen Kirchenkreises Perleberg-Wittenberge wurden auf sogenannte Microfiches verfilmt. Ein Lesegerät steht in der Superintendentur zur Verfügung.

Bitte melden Sie sich zwecks Terminabstimmung im Büro der Superintendentur telefonisch oder per E-Mail an. Die Nutzung kostet 9,00 € für den Tag innerhalb der Öffnungszeiten der Superintendentur."

Die Superintendentur ist in Perleberg. Es besteht also Hoffnung ... :)

 
Moin, könnte er passen?
Olofson, Jacob Hinr., = Jacob Hinr. Erdtman, * Gr.Schmölen ~ 19.11.1720 (V: Berendt, Schulmeister), † ebd. ▭ 8.2.1775 (der Schulmeister Oloffsohn); Schulmeister in Gr.Schmölen;
∞ Dömitz 18.1.1747 Frantz J. Cath. Sophia, * ... (V: † Adolph Friedr., Schulmeister in Kl.Schmölen, vordem ehem. Cadet u. Schulmeister ín Dömitz), † ...;
..und https://www.wendland-archiv.de/kirchenbucheintraege

Grüße Manfred Paul
 
Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Bd. I (Prignitz)
Deibow: S. 157-160
Als PDF downloadbar: https://elibrary.bwv-verlag.de/book/99.105025/9783830542995
Demnach war Deibow 1686, 1775 Tochterkirche von Pröttlin.
Tochterkirche = eigene Kirchenbuchführung
Laut Kurt Meyerding de Ahna (Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Brandenburg. In: Archiv für Sippenforschung, 1933, hier S. 117) begannen damals (1933) die Kirchenbücher von Deibow erst 1810, diejenigen von Pröttlin aber auch erst 1810.
Ältere Kirchenbücher waren also schon damals nicht mehr vorhanden.

Viele Grüße,

Stefan Rückling
 
Moin, könnte er passen?
Jo, paßt. :)
Die Oloffsons hatte ich gefunden - mir fehlt eben noch die Herkunft von Dorothea Riegel, aber da geht es ja offenbar nicht weiter - vielen Dank für die hilfreichen Hinweise an Stefan Rückling.
Berendt (Bernhard) Olofsson hat 1719 in Dömitz geheiratet, aber weder bei ihm noch bei seiner Braut sind die Eltern genannt: http://www.archion.de/p/d62532718f/
Das Wendland-Archiv ist eine wunderbare Sache, das hat mir bei den wendländischen Altvorderen schon viel geholfen, und das Fotoarchiv ist eine Fundgrube ohne Ende.
 
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