Taufeintrag von Andreas Kalb Rüblanden b. Ottensoos

Hallo,

meine Ahnenforschung stockt im Moment bei Andreas Kalb, sein errechnetes Geburtsjahr ist 1615. Er stammt aus Rüblanden bei Ottensoos/Mfr.

Ich habe ihn bisher weder in den KB von Lauf/Pegnitz noch in denen von Hersbruck gefunden und auch leider keine Angaben, wo Rüblanden eingepfarrt war.

Er heiratete am 15.02.1642 in Haimendorf die Anna Macher, starb am 08.08.1675 im Alter von 60 Jahren in Haimendorf.

Sterbeeintrag

Hochzeit (Nr. 559)
https://www.archion.de/p/c5006d9430/

Und noch einen Ort habe ich im Nürnberger Land: Gersberg, von dem ich nicht weiß, in welchen Kirchenbüchern (17. Jhd.) ich suchen kann (FN Kohler)? Leinburg? Offenhausen? Henfenfeld?

Im Biebinger fand ich nichts darüber.

Gruß
 
Und noch einen Ort habe ich im Nürnberger Land: Gersberg, von dem ich nicht weiß, in welchen Kirchenbüchern (17. Jhd.) ich suchen kann (FN Kohler)? Leinburg? Offenhausen? Henfenfeld?
Sollte zu Entenberg gehören, siehe: https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10993262?q=(gersberg&page=15

Eine weitere Suchvariante: in Bavarikon (https://www.bavarikon.de/) sind die meisten ober- und mittelfränkischen Orte und Weiler gemäß der zugehörigen Pfarrbeschreibungen (https://www.bavarikon.de/object/bav:BSB-CMS-0000000000007435) indiziert. D.h. wenn man im Suchfeld "Pfarrbeschreibung Gersberg" eingibt, landet man bei Entenberg. Funktioniert nicht immer, aber oft. Im Zweifelsfall kann man dann auch noch in den Pfarrbeschreibungen selbst nach konkreten Hinweisen suchen, ab welchem Zeitpunkt die Kirchengemeinde zuständig war.
 
Danke an alle, die mir hier Tipps gaben bzw. links einstellten.
Die zu den Pfarreien sowie die Pfarrbeschreibungen sind mir sicherlich für weitere Recherchen äußerst hilfreich!
Den Anschluss zu FN Kohler habe ich übrigens nun; ich fand Gersberg in den KBs von Entenberg.
Schönen Abend
 
Auf der Suche nach Vorfahren namens Kalb bin ich auf einen Michael Kalb , getauft am 15.02.1615 in Schwabach gestoßen (https://www.archion.de/de/viewer/churchRegister/361191?cHash=1315ad18f1e29413718d9caa4dc16e2e). Seine Eltern Wolf(gang) Kalb aus Amberg und Margaretha, geb. Altenberger aus Cham hatten am 16.11.1611 in der Stadtkirche von Cham geheiratet und waren wohl wegen der Rekatholisierung der Oberpfalz in das protestantische Gebiet ausgewandert. Zum Zeitpunkt der Taufe war die Mutter als Wöchnerin im Spital in Schwabach untergebracht, während der Vater "uf den Gart" gezogen ist, was auch immer das bedeutet. Vor 1615 konnte ich in den Kirchenbüchern rund um Schwabach keine Kalb finden.
 
zum Thema "Gart" s. auch das Deutsche Rechtswörterbuch unter Punkt 2: Gart. Er scheint also bettelnd herumgezogen zu sein. Einer meiner Vorfahren wird im 18. Jahrhundert im Fränkischen wenig charmant auch als "Gartbruder" bezeichnet.
 
Dass es sich bei den Kalb um eine problematische Familie handelt, deckt sich auch mit meinen Nachforschungen: 32 Jahre nach der Geburt des Michael Kalb taucht in den Schwabacher Kirchenbüchern wieder ein Michael Kalb auf. Am 21.06.1647 heiratete er Sibylle Freundberger, die Tochter des Schwabacher Stadtboten - https://www.archion.de/de/viewer/churchRegister/361262?cHash=d5a7b83b8fb298a784654c030741be01 -. Als Beruf gab er Büchsenmacher an, vermutlich hat er die Herstellung und Wartung von Feuerwaffen im Gefolge eines der Heere des 30jährigen Kriegs ausgeübt. Als seinen Vater hat er einen Bauern Hans Kalb aus Freybach angegeben - ein häufiger Gewässername, als heutiger Ortsname jedoch nicht zu finden, es könnte sich um den bei Eschlkam in die Chamb mündenden Bach handeln -. Die Vorlage eines schriftlichen Nachweises der Herkunft aus entlegenen Gebieten war nach den Wirren des 30jährigen Kriegs wohl eher die Ausnahme, ein Hinweis auf die Taufe in Schwabach für das Renommee des Bräutigams schädlich. Doch schon im Taufeintrag vom 14.09.1948 seines Sohnes Johannes Wolfgang heißt es dann, dass er mit unbekanntem Ziel weggezogen sei - https://www.archion.de/de/viewer/churchRegister/361194?cHash=e209b61d695f44e0e41e37a0eb67f329 -.
 
... wieder ein Michael Kalb auf. Am 21.06.1647 heiratete er Sibylle Freundberger, die Tochter des Schwabacher Stadtboten - https://www.archion.de/de/viewer/churchRegister/361262?cHash=d5a7b83b8fb298a784654c030741be01 -. Als Beruf gab er Büchsenmacher an,
der direkte link dazu hier: https://www.archion.de/p/b097433e39/

PS. Wie man einen direkten link erzeugt, steht z. B. hier:

Doch schon im Taufeintrag vom 14.09.1948 seines Sohnes Johannes Wolfgang heißt es dann, dass er mit unbekanntem Ziel weggezogen sei
und hier (1648): 'ist heimlich hinweggezogen' https://www.archion.de/p/23f8dc4de6/
 
"Kalb" ist ein auch in der Gegend um Nürnberg (v.a. nördlich der Stadt) verwurzelter Familienname; so finden sich in den Reichssteuerregistern von 1497 (Verzeichnisse zur Erhebung des Gemeinen Pfennig im Herrschaftsgebiet Nürnberg und Ansbach-Kulmbach) bereits einige Träger dieses Namens.

In Rüblanden ist der Name (lt. Index Personarum) offenbar bereits im 16. Jahrhundert nachweisbar. Ein Leonhard Kalb, welcher als Vater des Gesuchten in Frage kommt, soll 1603 in Ottensoos geheiratet haben. Die Ottensooser Kirchenbücher lagern offenbar bereits im LAELKB in Nürnberg (also nicht mehr vor Ort in der Kirchengemeinde), in Teilen sind sie wohl auch schon digitalisiert. Auch gibt es dort eine Verkartung (https://www.archiv-elkb.de/system/files/dateien/kirchenbuecher_im_laelkb_4.pdf)

Fun-Fact (und ein Beleg, dass mittelfränkische Träger dieses Familiennamens nicht zwangsläufig problematisch waren): der Bauernjunge "Johann Kalb" aus Hüttendorf bei Erlangen (https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_von_Kalb) hat es letztlich so weit gebracht, dass u.a. mehrere amerikanische Counties (https://de.wikipedia.org/wiki/DeKalb_County) nach ihm benannt wurden (und heute noch sind).

Dessen Taufeintrag im KB Frauenaurach:

 
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