Schlecht gelebt nach frühem Tod

www.archion.de/p/3303d21608/

Einer meiner Vorfahren wird vielfach angegeben als Conrad Johann Schäffer, * 06.05.1677 Zuffenhausen † 10.10.1744 Zuffenhausen . Der obige Link verweist zum angegebenen Geburtseintrag. Mich wundern daran zwei Dinge:

1. Sterbekreuze, die gemäß Tinte und Feder mehr oder weniger gleichzeitig mit dem Taufvermerk eingetragen wurden, habe ich bisher immer so gedeutet, dass das Kind nicht lange nach der Geburt verstorben ist. Dem späteren Eintrag zufolge hat das Kind jedoch überlebt und ist nach schlechtem Lebenswandel an einem Schlaganfall verstorben. Wie passt das zusammen?

2. Woher könnte der Mittelname "Johann" kommen? Auch im Eheregister (www.archion.de/p/210fdc5395/) und im Totenregister (www.archion.de/p/8527f5c35f/) steht jeweils nur "Conrad Schäffer".

Freue mich auf Gedanken dazu - viele Grüße, Ulrike
 
Der Pfarrer war wohl nicht sein Freund, wenn ich mir den Todeseintrag so ansehe :)

Das Kreuz bei der Taufe wurde oft nachträglich gemacht, wenn die betreffende Person gestorben war. Das konnte auch Jahrzehnte später sein. Der Pfarrer suchte die Taufe, machte ein Kreuz und manchmal schrieb er auch das Datum des Todes undd vielleicht einen Kommentar dazu. Gut für uns Familienforscher.
Ich würde davon ausgehen, dass auch hier das Kreuz nach dem Tod gemacht wurde, auch wenn der Federstrich beim Kommentar anders aussieht. Stammt vielleicht von zwei unterschiedlichen Personen, etwa Vikar und Pfarrer.

Wo steht, dass er Conrad Johann hieß? Zwar hatten fast alle Männer den Johann als Vornamen, als Referenz an Johannes den Täufer, aber der Rufname war meistens der zweite Vorname. Hier ist aber, außer bei der Hochzeit, kein Johann zu finden und dort ist Hanß durchgestrichen. Vielleicht wurde er in irgendwelchen offiziellen Dokumenten (als Schultheiß ?) Conrad Johann genannt, aber aus den Kirchenbüchern ergibt sich das nicht.
 
Vielen Dank für die Erläuterung zum Kreuz - schön, dass das plausibel ist. (Und ja, der Todeseintrag hat es in sich :) )
Zum Vornamen "Johann" - tatsächlich habe ich nur eine einzige Quelle dafür, in Gedbas. Ich werde den betreffenden Familienforscher kontaktieren und klären, ob es einen Beleg dafür gibt oder ob es ein Irrtum ist. Vielen Dank für die Antwort und Grüße, Ulrike
 
In solchen Fällen trage ich immer den bei der Taufe benutzten Namen ein. Weitere Namen als Namensvariante.

Möglicherweise hat der Pfarrer bei der zweiten Heirat einfach angenommen, dass er auch Johann heißt.
 
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