In einem Sterberegister von 1719 gefunden:
"den 16. Febr. wurde zu Grab getragen, und zwar auß
Salomon Doldens, Rößlin-Wihrts, Hauß, Agatha Hauserin,
vulgo die Kappenmacherin, die, alß eine viljährige gar
offt gewarnete und gestraffte Trunckenboldin,
ging an Dom[inica]Sexag[esimae]ins Wihrtshauß,
blieb darin unter der Abendkirch sitzen, und wolte,
da andere Leüt auß der Kirch giengen, auß dem Wihrtshauß gehen,
stürtzte aber die Treppe hinunter, daß sie für todt auffgehoben
wurde, doch vermerckte mann noch das Leben bey ihr .. Stunden lang,
und wolten einige, sie wäre wider zu ihr selbsten kommen, ob sie
gleich nicht ... können, andere aber sagten, es wäre fast nicht
mercksam gewesen, daß sie Verstand gehabt. Ob nun wohl der Wihrt
sagte, daß sie mehr nicht gehabt alß ein Schöpplein Wein, woltens
doch andere nicht glauben. Mann läßt es dahingestellt seyn. Vorhin
hatte sie unzehlbare Raüsch gesoffen und vilfältig im Rausch
grewlich geflucht, unflätig sich bezeügt, und jedermann geschmähet,
er möchte Prediger oder obrigkeitliche Personen oder Anverwandte und
andere Leüt seyn. War alt, wurde 59 Jahr.
Ihro möchte man diese Grabschrift setzen:
Die
Ins Wihrts-Hauß fleißig geloffen,
Im Wihrtshauß unmäßig gesoffen,
Ist
im Wihrtshauß vom Todt getroffen."